Ungarische Analysten: Die Erholung in der Branche hat begonnen
Laut makroökonomischen Analysten hat sich die Leistung der Branche im Vergleich zum Tiefpunkt im April erheblich verbessert, wobei die Leistung des Sektors jährlich um mehr als 30 Prozent zurückgegangen ist.
Die Experten waren sich einig, dass Verbesserungen auch im Juni erwartet werden, die Arbeiten zur Beseitigung der Nachteile der Epidemie jedoch länger dauern werden.
Nach Angaben des Zentralen Statistikamts (KSH) vom Dienstag waren die Auswirkungen veränderter wirtschaftlicher Prozesse aufgrund der Coronavirus-Epidemie im Mai erheblich, sodass die Industrieproduktion um 30,7 Prozent unter der hohen Basis des Vorjahres lag.
Laut den vom Arbeitstag-Effekt gereinigten Angaben ging die Produktion um 27,6 Prozent zurück.
Gleichzeitig stieg die Industrieproduktion im Vergleich zum Vormonat und zu den an die Saisonarbeit angepassten – und den Arbeitstagfakten im Mai gegenüber dem Vormonat um 15,6 Prozent, was eine Erholung signalisierte.
Péter Virovácz, Analytiker der ING Bank hob hervor:
Die Erholung hat begonnen, aber es ist auch eindeutig, dass es viel länger dauern wird, bis das Produktionsniveau vor der Krise erreicht ist, als der Absturz in der zwei Monate. Das Niveau der Industrieproduktion liegt derzeit auf dem Niveau von 2013.
Die Lockerung der Beschränkungen im Zusammenhang mit dem epidemiologischen Notfall habe der Branche erheblich geholfen – betonte er.
Nach vorläufigen Angaben verlief die Wiedereröffnung nicht überall in gleichem Ausmass; die Fahrzeugproduktion sei stark zurückgegangen, erklärte er und fügte hinzu: es ist selten, dass die Industrieproduktion trotz eines solchen Effekts monatlich steigen kann.
Der ING-Analyst erwartet günstigere Daten für die kommenden Monate, dann eine erneute Verlangsamung im Herbst, sodass die Wahrscheinlichkeit gering ist, in diesem Jahr das Produktionsniveau vor der Krise zu erreichen.
Gábor Regős, Leiter der makroökonomischen Geschäftseinheit der Wirtschaftsforschung Századvég (Jahrhundertende) schrieb:
Die starken Daten zum Basiszeitraum erklären teilweise die erhebliche Verzögerung der Jahresleistung des Sektors im Mai.
Diese viel schlechter als erwarteten Daten zeigen seiner Meinung nach auch, dass die Erholung der Nachfrage und der Neustart der Branche ein langsamer Prozess sein werden.
Die Fahrzeugproduktion, die einen großen Teil der ungarischen Industrie vertritt, weist weiterhin einen deutlichen Rückgang auf, was die Notwendigkeit einer Diversifizierung der Industrie unterstützt.
In den kommenden Monaten könnte sich die Leistung der Branche allmählich verbessern, er hat jedoch die Frage gestellt, wann die Leistung des Sektors, insbesondere des Fahrzeugbaus, wieder auf das Vorkrisenniveau zurückkehren kann.
Laut Dávid Németh, Chefanalyst der K & H Bank, waren die Daten keine Überraschung, aber der Neustart scheint langsamer als bisher erwartet.
Hinzufügend: Obwohl auf monatlicher Basis das Wachstum im Mai bei fast 16 Prozent lag, was darauf hinweist, dass dieser Sektor begonnen hat, sich wieder hoch zu rütteln. Die Produktion liege jedoch immer noch mehr als 15 Prozent unter dem Niveau von 2015, schrieb er.
Neben der Auslandsnachfrage wird die industrielle Leistung in diesem Jahr vom Inlandsverbrauch bestimmt. Nach den aktuellen Aussichten könnte der Rückgang laut Dávid Németh für das Gesamtjahr zweistellig sein.
Gergely Suppan, Chefanalyst der Takarékbank (Spar-Bank), wies darauf hin, dass die inländischen Autofabriken bereits im Mai wieder in Betrieb genommen wurden.
Trotzdem war der Rückgang der Fahrzeugproduktion weiterhin deutlich zu verzeichnen, wobei die Produktionsmengen in jedem Teilsektor des verarbeitenden Gewerbes zurückgingen. Die Erholung der Branche könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen, da die dritte Schicht im Audi-Werk Győr Mitte Juni, und die zweite Schicht im Suzuki-Werk Esztergom Ende Juni begann. Für den Rest des Jahres wird eine allmähliche Erholung der Industrieproduktion erwartet, die durch die geplante Inbetriebnahme neuer Kapazitäten, hauptsächlich im Zusammenhang mit der Batterieproduktion, unterstützt werden kann. Gleichzeitig würde eine mögliche neue Corona – Welle den Aufschwung erheblich stoppen, aber aufgrund der höheren Gesundheitsvorsorge, der Beschaffung von Schutzausrüstungen und des erwarteten therapeutischen Einsatzes einiger vielversprechender Medikamente erwarten wir keine so strengen Abschlüsse. Neben zunehmender Unsicherheit kann die Industrieproduktion in diesem Jahr um etwa 7 – 8 Prozent zurückgehen. Aufgrund der Basiseffekte kann im nächsten Jahr jedoch ein deutlicher Anstieg von bis zu 12 – 13 Prozent erwartet werden.